Teamteaching 2.0 und was die Bauchspeicheldrüse mit dem Beruf Fußpflege zu tun hat

Anatomische Modelle trifft man bei uns im Unterricht immer wieder an. Meistens schauen wir uns jedoch nicht die Organe, sondern zum Beispiel ein Handskelett oder die Fußmuskulatur an. Wir haben vor kurzem aber ein ganz spezielles Organ gesucht: die Bauchspeicheldrüse. Warum wir uns genau mit diesem Organ beschäftigt haben, werde ich hier erzählen:

 

Die Geschichte beginnt damit, dass wir in der Nahrung Kohlenhydrate – sprich Zucker – aufnehmen. Diese sind enorm wichtig für unseren Körper, da sie Hauptenergiespender für unsere Körperzellen sind. Damit dieser Zucker auch in die Zellen gelangt, bzw. damit die Verteilung im Körper reibungslos funktioniert, braucht unser Körper die Hormone Insulin und Glukagon. Damit kommen wir zurück zur Bauchspeicheldrüse, denn dort – genauer gesagt bei den Langerhans-Inseln – werden diese Hormone produziert.

 

Das Hormon Insulin ist dafür zuständig, dass der Zucker, welcher über die Nahrung in das Blut gelangt, in die Zellen verschoben wird. Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel wieder auf ein normales Niveau.

 

Das Hormon Glukagon kommt dann zum Einsatz, wenn der Blutzuckerspiegel zu niedrig ist. Dieses Hormon führt zu einer Ausschüttung des Zuckers aus den Reservelagern der Leber ins Blut, wodurch der Blutzuckerspiegel steigt.

Und damit sind wir beim eigentlichen Thema angelangt, denn wenn die Funktion dieser Hormone fehlerhaft ist oder gar nicht funktioniert, entsteht die sehr häufig verbreitete Krankheit „Diabetes mellitus“. Im Unterricht lernen die Schülerinnen, welche Arten dieser Krankheit es gibt, was die Anzeichen dafür sind, wie die Behandlung ausschaut und vor allem, welche Auswirkungen Diabetes auf den Körper und die Haut hat. In der Fußpflege werden wir vor allem mit den Auswirkungen dieser Krankheit auf die Durchblutung sowie die Nervenversorgung des Körpers konfrontiert. Dies wiederum wirkt sich auf die Haut aus: diese wird trocken, empfindlich und die Wundheilung kann massiv gestört sein. Das theoretische Fachwissen zu diesem Thema ist deshalb umso wichtiger, und eine diabetische Fußpflege will gelernt sein.

 

Die Köpfe der KF3 haben im Fachkundeunterricht auf jeden Fall ordentlich geraucht, und da Diabetes eine sehr weit verbreitete Krankheit ist, war das Interesse der Schülerinnen dementsprechend hoch – denn mit solchen Kund*innen werden wir immer (häufiger) konfrontiert.